09.10.2022
TV Möhlin Zwoi schafft die Sensation und steht im 1/16-Final
Als klarer Aussenseiter aus der 2. Liga schlägt das Zwoi des TV Möhlin den NLB Vertreter STV Baden in einem äusserst spannenden Spiel mit 28:27. Das Zwoi durfte als Aufsteiger und Vize-Regiocupsieger im Mobiliar Handball Cup teilnehmen und hat die einmalige Chance sensationell genutzt und steht nun im 1/16-Final.
Neben der NLB-Mannschaft vom TV Möhlin war dieses Jahr auch die 1. Liga Mannschaft SG Magden/Möhlin und der TV Möhlin Zwoi im Mobiliar Schweizer Cup vertreten. Nachdem die beiden oberklassigen Mannschaften am Mittwoch und Donnerstag jeweils gegen NLB-Vertreter das Nachsehen hatten, war das Zwoi am Freitag an der Reihe. Im altehrwürdigen Steinli erlebten 270 Handballfreunde einen fulminanten Cup-Krimi.
Dem erfahrenen NLB-Publikum fiel schnell auf, dass bei Städtli Baden eine wichtige Personalie fehlte. Marco Wyss, erfahrener und routinierter Stammtorhüter und Leistungsträger in der NLB, war nicht von der Partie und die hochmotivierte Heimmannschaft umso entschlossener, sich so teuer wie möglich zu verkaufen. Entsprechend ausgeglichen startete die Partie, beide Teams konnten im Angriff reüssieren. Nach dem anfänglichen 3:3 konnte sich das Zwoi einen kleinen Vorsprung von 8:5 erspielen und anschliessend auch halten. Mit zunehmender Ermüdung summierten sich die Fehler im Angriffsspiel. Während den Feierabendhandballern im Angriff der Saft ausging, wurde einer erst so richtig warm: Alain Wenger im Tor des TV Möhlin liess das Publikum mit zahlreichen Paraden träumen.
Nach der Pausenführung von 16:13 zeigte der STV Baden eine taktische Änderung in der Verteidigung. Mit einer offensiveren Defensive versuchte man Manuel Csebits zu entschärfen und die Dynamik im gegnerischen Angriffsspiel zu bremsen. Diese Änderung war durchaus berechtigt, denn der TV Möhlin erzielte 23 seiner 28 Tore aus dem Rückraum, und die Änderungen verfehlten ihre Wirkung nicht. Zwar konnten andere Mitspieler die neu entstandenen Räume nutzen und reüssieren, doch der STV Baden kämpfte sich kontinuierlich heran und in der 47. Minute gingen die Gäste erstmals in Führung (23:24). Einer war damit gar nicht einverstanden. Alain Wenger zeigte im Anschluss gleich zwei wichtige Paraden und strahlte eine Sicherheit aus, die auch seine Vorderleute zu spüren bekamen. Die neu zusammengestellte Mannschaft aus jungen Wilden und Routiniers, teilweise ehemalige NLB-Spieler, kämpfte solidarisch für die sich anbahnende Überraschung, die nun zum Greifen nah war. In den verbleibenden 13 Minuten gelangen der NLB-Mannschaft nur noch drei Tore. Das der eingewechselte Nicolas Bamert in der 59. Minute einen Penalty hielt, passte zu diesem gelungen Abend. In einer hektischen Schlussphase zeigten sich die Unterklassigen nochmals nervös, doch zum Schluss stand erneut Wenger dem Anschlusstreffer im Weg und so durften frenetische Fans und Spieler die Sensation feiern.
Im 1/16-Final steigen nun auch die NLA-Mannschaften ins Geschehen ein und in Möhlin wartet man gespannt auf die Auslosung der nächsten Runde.
Bericht: Sandro Caminada