Geschichte

Die Geschichte des Handballs im TV Möhlin

Die Anfänge im Ballsport

Angefangen mit dem Ballspiel hat man beim TV Möhlin 1923. Damals aber noch mit Faustball. 1934 versuchte man es mit Korbball und das mit gutem Erfolg. Es wird bis 1951 gespielt wo es danach aber endgültig vom Handballspiel abgelöst wird.

Das Handballspiel

Der Impuls zum Handballspiel erfolgte 1936 durch Fritz Wirthlin. Im Jahr 1942 wird zum ersten Mal eine fricktalische Meisterschaft durchgeführt, die der TVM prompt gewinnt. Danach konzentriert man sich auf kantonaler und schweizerischer Ebene.

Man spielt parallel auf dem Gross- und Kleinfeld mit wechselndem Erfolg. 1959 der Aufstieg im Hallenhandball in die Nationalliga B unter der Leitung von Werner Thurnherr. Im Jahr 1962 steigt auch die 2. Mannschaft in die 1. Liga auf. Weiterhin wird auch auf dem Grossfeld Handball gespielt.
1970 dann der Aufstieg in die höchste Landesliga. Bis dahin konnten sich schon einige Spieler des TVM auch in der Nati behaupten wie z.B. Peter Soder, Heinz Mahrer oder Rudolf Hasler.

Im Jahr 1976 dann leider wieder der Abstieg in die Nationalliga B. Im Jahr 1980 sogar der Abstieg in die 1. Liga. Die Junioren A sind ins Inter aufgestiegen und behaupten sich dort. Die 2. Mannschaft siegt in der 2. Liga, kann jedoch nicht aufsteigen - 1. Mannschaft schon 1. Liga. 1981 dann der erneute Aufstieg in die Nationalliga B. Beim TVM stehen nun 11 Mannschaften im Einsatz, davon 5 Junioren-, 1 Juniorinnen-, 1 Damen-, 3 Aktive- sowie 1 Seniorenmannschaft. Zudem wird der Gautschi-Pokal eingeführt, der bis heute zu den rumreichsten Auszeichnungen beim TVM gehört. Gesponsert vom damals abtretenden Handballobmann Leo Gautschi.

1985 der Erfolg der Inter Junioren - sie werden Schweizermeister mit den Trainern Werner Soland und Stefan Jetzter. Nun folgte das rumreichste Jahr des TVM: 1. Mannschaft - erstmals mit Micha Bojovic als Trainerassistent und Spieler - wird Schweizermeister in der Nationalliga B und steigt in die Nationalliga A auf. Die Junioren werden erneut Schweizermeister und die Senioren Regionalmeister. Doch nur ein Jahr später der Abstieg aus der Nationalliga A. Die Junioren werden "nur" Vizeschweizermeister.

1989 jedoch wieder der Aufstieg ins Oberhaus. Diesmal mit dem 2. Ausländer Lars Gjoels-Anderesen. Doch in der nächsten Saison wieder der erneuter Abstieg.

1991 werden die Damen in der 2. Liga Regionalmeister und steigen nach der Aufstiegsrunde in die zweithöchste Liga der Damen auf.

Leider eine Saison später der Abstieg in die 2. Liga. 1993 jedoch Wiederaufstieg in die 1. Liga. Die Junioren Inter werden 3. beim Kampf um den Schweizermeistertitel. Und die Ära Micha Bojovic beginnt - erstmals Trainer der 1. Mannschaft….

Die Ära Micha Bojovic (Auszug aus der Abschiedsrede)

Auf die Saison 1985/86 stiess Mihajlo Bojovic vom HC Basilisk kommend zum TV Möhlin. Von da an herrschte ein Hauch von Weltklasse in der Steinlihalle. Seine hervorragende Technik, seine Lauf- und Körpertäuschungen und vor allem sein Auge für seine Mitspieler machten ihn zum Dreh- und Angelpunkt des Mehlemer Spiels. Das war auch Ansporn für seine Mitspieler und gemeinsam schaffte das damalige Team unter der Leitung von Rolf Frey bereits nach einer Saison den Aufstieg in die NL A. Ohne Zuzüge, mit einem Team von einheimischen Spielern rund um den Ausnahmekönner Bojovic versuchte man das Unmögliche (Verbleib in der NL A) möglich zu machen. Nach nur einem Jahr tauchte man wieder in die NL B.

In der Saison 1988/89 verstärkte Lars Gjöls-Andersen die Mannschaft und mit dem Duo Bojovic/Andersen schafften die Fricktaler wiederum den Aufstieg in die NL A. Nachdem Ueli Gfeller die Mannschaft in die NL A führte übernahm auf die NL A Saison 1989/90 Florian Blumer das Traineramt. Ihm zur Seite stand Micha als Assistenztrainer.

Doch auch diesen beiden erging es nicht besser. Nach wiederum einer Saison befand sich der TV Möhlin wieder in der NL A.

Bevor Micha in der Saison 1993/94 das Amt des Spielertrainers übernahm, konnte er an der Seite von Florian Blumer während vier Jahren Erfahrungen in der Teamführung sammeln. Die Karriere als Spielertrainer stand jedoch unter keinem guten Stern. Noch während der Saison musste Micha aus persönlichen Gründen für ca. ein halbes Jahr die Mannschaft verlassen und zurück nach Slowenien reisen. In dieser schweren Zeit übernahmen Markus Bötschi und Werner Soland das Ruder. Diese konnten jedoch auch nicht mehr verhindern dass sich das Team via Abstiegsrunde schliesslich in den Barragespielen gegen den HC Emmenstrand wiederfand. Der TV Möhlin scheiterte und stieg Ende Saison 1993/94 ab. Im folgenden Jahr konnte Micha zusammen mit Assistenztrainer Markus Bötschi und dem Mannschaftsverantwortlichen Rolf Frey den sofortigen Wiederaufstieg in die NL B feiern. Im Team das den Wiederaufstieg schaffte stand mit Christer Ahlberg wiederum ein ausländischer Spieler. Fortan ging es etwas ruhiger zu. Das Team von Micha konnte trotzt dem Weggang von Ahlberg die Zugehörigkeit zur NL B halten. Doch bald war die Ruhe im TV Möhlin vorbei und die Zeit von Micha Bojovic als Spielertrainer waren am Ende der Saison 1996/97 vorüber.

Doch es kam ganz anders. Nachdem das Engagement eines Spielertrainers aus der deutschen Bundesliga im letzten Moment scheiterte übernahm Matjaz Tominec die erste Mannschaft des TV Möhlin und führte dieses Team an sehr straffen Zügeln direkt in die Aufstiegsrunde zur NL A. Doch das Gastspiel war nur von kurzer Dauer. Zu Weihnachten1997 wechselte Tominec zu den Kadetten aus Schaffhausen und die Verantwortlichen des TVM holten wiederum Micha Bojovic zurück auf den Trainerstuhl. Micha holte mit dem Team am Ende einer sehr turbulenten Saison den Titel eines Schweizermeisters der Nationalliga B. An der Seite von Micha Bojovic stand nun Paul Hürbin als Mannschaftsverantwortlicher. Es gelang Micha Bojovic in seinem letzten Jahr den Vize-Schweizermeistertitel der Nationalliga B zu erlangen.

Das Spiel geht weiter

Doch auch ohne Micha wird in Möhlin weiter Handball gespielt. Die Juniorenmannschaften feiern immer mehr Erfolge: Aufstieg in die Interkategorie der U17 Junioren Saison 01/02. Aufstieg 2 Jahre später der gleichen Mannschaft um Paul Hürbin und Marco Ruflin, dieses Mal mit der U19 in die Interklasse. Der Nachwuchs beim TVM ist da!

In der Saison 03/04 heisst das Trainergespann Jules Winkler und Jaqueline Ruesch. Es ist eine junge Mannschaft, die sich noch nicht so lange kennt. Doch sie schlägt sich gut und doch muss man in der letzten Minute den Abstieg hinnehmen: Abstieg der 1. Mannschaft in die 1. Liga. Doch das Ziel für die nächste Saison ist klar: Wiederaufstieg! Dafür braucht es die Unterstützung von allen - Spieler, Trainer, Betreuer und die Fans!

Das Ziel des sofortigen Wiederaufstieges konnte nicht erreicht werden und man musste sich in den beiden darauffolgenden Saisons 04/05 und 05/06 mit dem 6. Platz im Mittelfeld der 1. Liga zufrieden geben. Neben dem Platz startete 2005 allerdings eine andere Erfolgsgeschichte. Mit der BARanoia Part I wurde ein neues Party-Wochenende ins Leben gerufen. Motto-Bars wie die Piratenbar, die Geisterschlossbar usw. ziehen die Besucher in Strömen an. So konnte fast jährlich ein neuer Besucherrekord verbucht werden. Mit den steigenden Besucherzahlen und denkwürdigen Show-Events wie den Timber-Sport-Series hat sich die BARanoia mittlerweile zu dem Mega-Event im Fricktal weiterentwickelt.

Aufwärtstrend

Trotz der Umteilung in die tendenziell eher stärkere 1. Liga Gruppe 2, konnte mit dem 5. Platz in der Saison 06/07 ein leichter Aufwärtstrend festgestellt werden. Zu den erfolgreichsten Torschützen für den TV Möhlin zählten Ernst Urich, Sandro Graf und der Süddeutsche Dominik Brand. Das Team wurde auf die neue Saison hin mit der Rückkehr von Adrian Amsler als Spieler und Co- Trainer und dem wirbligen Brasilianer Fredi Lampe am rechten Flügel verstärkt. Ebenfalls wurden Premtim Zeqaj, Florian Hürbin und Peter Kern aus den eigenen U19-Interjunioren ins 1. Liga-Team eingebunden. Erstmals nach dem Abstieg aus der NLB konnte sich der TV Möhlin so mit einer konstant hohen Leistung in der Saison 07/08 wieder für die NLB-Aufstiegsrunde qualifizieren. Dort verpasste das Team um Trainer Kai Wetzel den Aufstieg in die NLB nur um einen Punkt. Ebenso erfolgreich war das Damen-Team, welches den Aufstieg in die 2. Liga schaffte. Der Start in die Saison 08/09 verlief trotz des Neuzuzugs von Routinier und Linkshänder Igor Deric schleppend. Zu viele Akteure waren bereits zum Saisonstart hin verletzt. Glücklicherweise konnte das Team mit Spielern aus der U19 und der 2. Mannschaft ergänzt werden. So kam der TV Möhlin schnell wieder auf die Sieger-Spur zurück und erreichte erneut die Aufstiegsrunde. Allerdings reichte es diesmal deutlich nicht und man musste sich auf eine weitere Saison in der 1. Liga einstellen.
Die 2. Mannschaft wurde neu von Dirk Hilpert und Andreas Wirthlin trainiert und schaffte den Erhalt in der 2. Liga. In der Saison 09/10 wurde die 1. Mannschaft neu von André Hüsser und wie bisher mit Adi Amsler als Co-Trainer trainiert. Trotzdem war der Aufstieg bald kein Thema mehr und man klassierte sich lediglich im Mittelfeld. Erfolgreicher waren die U15-Junioren, die sich mit Erfolgstrainer Marco Ruflin für die Interregionale Spielklasse qualifizieren konnten. Ebenso zu feiern hatte die dritte Mannschaft. Bestückt mit Handball-Legenden liess es das Drü ausnahmsweise auch auf dem Platz krachen und sicherte sich den Regionalmeistertitel in der 3. Liga.

Mit den Abgängen von Lampe und Deric und dem Zuzug von neuen Talenten aus der Region, fand in der Saison 10/11 eine deutliche Verjüngung der 1. Mannschaft des neuen Chef-Trainers Adrian Amsler statt. Dennoch schaffte es der TV Möhlin, sich in der „Basler“ 1. Liga-Gruppe für die Aufstiegsrunde zu qualifizieren. Dort fehlte dem durchtrainierten Team dann aber die Erfahrung, um sich für die NLB zu empfehlen. Als erfolgreichster Torschütze konnte sich der aus dem eigenen Nachwuchs stammende Premtim Zeqaj als 1. Liga-Torschützenkönig feiern lassen! Nachdoppeln konnte die 3. Mannschaft, die sich erneut den Regionalmeistertitel in der 3. Liga erkämpfte. Im Sinne der Nachwuchsförderung hatte man auch eine neue Spielgemeinschaft mit dem TV Magden gegründet unter deren Flagge sich die U15-Inter und die U17 Junioren mit Spielklassenerhalt erfolgreich schlugen.
Ebenfalls erfolgreich schafften die Damen unter ihrem langjährigen Trainer Max Soder und Assistentin Monika Hasler den Wiederaufstieg in die 2. Liga. Nach dem Rücktritt von Adi Amsler konnte die Handballlegende Wolfgang Böhme als Trainer für die 1. Mannschaft gewonnen werden. Zehn Jahre und 192 Spiele absolvierte der linkshändige Deutsche als Spieler für die Nationalmannschaft der DDR und gewann dabei die Silbermedaille an der WM 1972 und die bronzene 1978. Unter Böhme konnte sich das junge Team aus regionalen Spielern zusätzlich festigen und in der Saison 11/12 erneut ganz vorne in der starken „Aargauer“ 1. Liga-Gruppe mitspielen. Begeistert von der Handball-Atmosphäre in Möhlin sind auch die Basler Alexander Milovanovic und Ivan Golubovic, die vom RTV zu den Fricktalern gestossen sind.

Nach einem wechselhaften Start spielte das Team immer konstanter und belegte bis zur 12. von 22 Runden mit zwei Punkten Rückstand den dritten Tabellenplatz. Um die Aufstiegsrunde nicht zu verpassen und auch dort noch genügend Schlagkraft zu besitzen, verstärkte man sich zum Jahreswechsel. Mit der Verpflichtung des zweifachen 2. Bundesliga-Torschützenkönig Marcus Hock gelang dem TV Möhlin ein Transfercoup, der weit über die Region hinaus für Furore und Neid auf das Handball-Fricktal sorgte. Zusammen stürmte man mit deutlichem Vorsprung auf den zweiten Tabellenplatz. In der Finalrunde blieb dann kein Auge trocken. Nach einem Unentschieden zum Start in Crissier konnte man zwei Spiele in Folge gewinnen und fand sich zwei Spiele vor Schluss mit drei Punkten Vorsprung vor Kreuzlingen auf dem zweiten Tabellenplatz und damit an der Schwelle zur NLB. Zum womöglich vorentscheidenden Spiel pilgerten über 950 Zuschauer ins Möhliner Steinli. Getragen von der Atmosphäre inklusive Fan-Choreographie und einer eindrücklichen Leistung powerten sich die Fricktaler zum deutlichen Sieg gegen Kreuzlingen und stiegen damit nach 8 Jahren in der 1. Liga wieder in die NLB auf. Der Jubel war riesig und zahlreiche Medien und Fernsehstationen berichteten von dem Sport-Ereignis im Fricktal. Nur wenig später konnte man auch die letzte Partie gewinnen und sich damit inoffiziell 1. Liga Schweizermeister nennen. Zusätzlich schaffte es auch Premtim Zeqaj den Titel des Torschützenkönigs zum zweiten Mal in Folge nach Möhlin zu holen.

Neben dem Wiederaufstieg der 1. Mannschaft in die NLB verbuchten auch die anderen Teams grosse Erfolge. So zum Beispiel das Drü, das zum dritten Mal hintereinander den Regionalmeistertitel holte. Zeitgleich mit dem Aufstiegserfolg des Eins, sicherten sich die U 17 Junioren am Qualiturnier in Kreuzlingen den Aufstieg in die Interklasse! Die zweite Mannschaft und die Damen schaffen jeweils den Ligaerhalt in der 2. Liga. Die U15 kann sich in der Inter-Klasse halten und die U13 Junioren und Juniorinnen erkämpften sich den hervorragenden 4. Platz an der Schweizermeisterschaft. Diese wurde als Grossanlass in Zusammenarbeit mit dem TV Rheinfelden in Möhlin und Rheinfelden durchgeführt und war mit den vielen Teams und Zuschauern wie die ganze Saison 11/12 ein voller Erfolg.

Aufbruch ins neue Handballzeitalter

Mit 475 Mitgliedern startet man in die neue Saison 12/13. Die regionale Juniorenförderung in Form von Spielgemeinschaften gewinnt immer mehr an Bedeutung und wird mit der SG Fricktal U19 mit dem TSV Frick sowie zusätzlichen Torhütertrainings weiter vorangetrieben. Ausserdem gibt es neu wieder ein U15-Mädchen-Juniorenteam. Die U17 und U15 Junioren schlagen sich wacker in der Interregionalen Spielklasse und auch die zweite Mannschaft spielt ganz vorne in der 2. Liga mit. Die Damen sind in der 2. Liga ebenfalls vorne dabei und hoffen, sich damit ebenfalls einen Mittelfeldplatz zu sichern. Das Drü muss, wie in jeder Saison, zum Start noch an sich arbeiten. Der Nachwuchs im Animationsbereich U13 bis U9 ist ebenfalls ungebrochen und berichtet jeweils von erlebnisreichen Spieltagen.

Begeistert vom Aufstieg und der Möglichkeit in der NLB zu spielen, konnte das Gros der Spieler der 1. Mannschaft zusammengehalten werden. Als Ziel hat man sich einen Mittelfeldplatz und damit der sichere Ligaerhalt in der NLB gesteckt. Zusätzlich verstärkt hat man sich mit Marco Lenzin und Benedikt Hunn, zweier Nachwuchskräften von Suhr-Aarau, Robin Brugger am Kreis von der HSG Leimental und dem Ex-Nationalspieler Tobias Stalder vom HV Herzogenbuchsee.

Genauso begeistert vom Handball in Möhlin ist auch das Fricktaler Publikum. Mit dem aktuell höchsten Zuschauerschnitt in der NLB verfolgen durchschnittlich über 500 Zuschauer die Partien der 1. Mannschaft und tragen damit zur familiären Handball-Atmosphäre im Fricktal bei. Gespannt blickt man auch auf den Bau der neuen Dreifachturnhalle im Steinli und deren Möglichkeiten für den modernen Handballsport. Was das Fricktaler Handball-Publikum zusammen mit dem TV Möhlin in Zukunft erwartet kann allerdings nur die Zeit zeigen. Der TV Möhlin freut sich auf die bevorstehenden Herausforderungen und gemeinsamen Erlebnisse und bedankt sich bei allen Beteiligten, Sponsoren und Gönnern für den tollen Einsatz!